Fehlzündungen TR6 PI

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Moosbergoldtimer
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Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Moosbergoldtimer » Mi 27. Mai 2015, 18:35

Hallo TR-Register Mitglieder

erstmal zu meiner Person: ich bin seit 2009 Mitglied im Register ( allerdings eher passiv ) und beschäftige mich seit 1993 ( mit deutlichen Unterbrechungen ) mit der Wiederauferstehung eines TR4 von 1963. 2010 habe ich noch einen TR6 PI von 1973
( Auto des ehemaligen TR-Registermitglieds Paul Staff ) gekauft und meiner Frau zum Geburtstag geschenkt.
Dieses Auto bereitet mir jetzt Kopfzerbrechen.
Auto ist bislang immer bei Firma TR-Nord gewartet worden und fuhr bis dato auch immer gut.
Letzten Herbst ging dann die Membran des Dosierverteiles kaputt sodaß der Wagen Benzin verteilte. Nach lesen des WHB's und der Foren des TR-Registers und der TR-Freunde baute ich den Dosierverteiler aus und ersetzte die Membran.
Nach Wiedereinbau des Verteilers habe ich nun das Problem, das der Motor zwar läuft aber er keine rechte Leistung hat und deutliche Fehlzündungen zu vernehmen sind.
Zwischenzeitlich habe ich Verteilerfinger und Kappe gewechselt und neue Einspritzdüsen verbaut was allerdings zu keiner Verbesserung führte.
eider ist der Wagen so auch nicht fahrbar womit ein Verbringen in die Werkstatt ausfällt und ich bin mit meinem Latein langsam auch am Ende.

Ich bin motormäßig totaler Laie und bin insofern für jeden Tip dankbar!

vielen Dank schon einmal für eventuelle Tips und Ratschläge

Dieter
aus dem Hamburger Umland ( Bergedorf )

Heiner
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Heiner » Do 28. Mai 2015, 07:05

Moin Dieter,

dass Dein TR6 nicht richtig läuft ist kein Wunder. Bei einem Wechsel der Membranen ist es leider unumgänglich den Verteiler neu einzustellen. Im Technikheft findest Du ein paar Einstelldaten. Jedoch ist es besser diese Einstellung auf einem entsprechenden Prüfstand zu machen, weil dies dann genauer ist.
Auch solltest Du die Einspritzdüsen einmal nachsehen und diese überprüfen. Hier sind es häufig nur die kleinen O-Ringe, die ihren Geist aufgeben. Auch sollte man den Druck zum Öffnen überprüfen, der bei 3,5 bar liegen sollte. Dies kannst Du mit Druckluft machen. Wenn Du das Innenleben der Düsen einmal herausgedrück hast, wirst Du sehen, wie man diese einstellt. Hierzu kannst Du Dir ein Werkzeug selbstbauen. Eine Röhrchen mit einem Impussteil an der Spitze, damit Du das äußere festhalten und mit einem kleineren Imbuss den Kern einstellen kannst. Mit dem Kern veränderst Du die Federspannung. Wenn dies alles gemacht wurde, läuft er auch wieder. Fehlzündung kann auch durch leckende Einspritzdüsen kommen. Alle Festhalteblechhe lösen und dann bei laufendem Motor eine Düse nach der anderen rausziehen und das Spritzbild ansehen.

Pauls Tr lief eigentlich immer sehr gut. Wenn Du die Geschichte kennst, hast Du Dich bestimmt gewundert, was der schon alles mitgemacht hat.
Ich habe noch eine Zahnstangenlenkung für Rechtslenker liegen mit Rechnung von Leslie. Falls Du eine brauchst.
Ich bin auch wieder auf den Classicmotor days auf dem Hungrigen Wolf zu finden, falls Du interesse hast.

Gruß Heiner (SH)

Moosbergoldtimer
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Moosbergoldtimer » Do 28. Mai 2015, 08:57

Hallo Heiner,

erst einmal vielen Dank für deine Rückmeldung!

An den Einspritzdüsen kann es eigentlich nicht liegen denn diese hatte ich auch schon in Verdacht! Ich habe 6 komplett überholte von Prestige Injection aus England eingebaut und bei der Gelegenheit auch die O-Ringe erneuert.

Wenn ich dich nun richtig verstanden habe muss der Dosierverteiler neu eingestellt werden obwohl nur die Membran erneuert wurde und an den eigentlichen Einstellungen nicht verstellt wurde????

Gruß Dieter

Heiner
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Heiner » Do 28. Mai 2015, 12:04

Das ist richtig. Du weist ja nicht wie elastisch die Membran ist. Der Kniehebel bestimmt die Spritmenge. Dieser wird ja je nach Unterdruck vom Ansaugkanal nach oben gesogen. Somit ändert sich der Abstand zur Membran im Dosierverteiler. Die Membran oben am Kniehebel verschließt das Unterdruckgehäuse. Sollten die beiden Schrauben der Kappe für die Einstellung der Federn fehlen, so hast Du auch keinen Unterdruck. Am besten siehst Du Dir das Verbrennungsbild der Zündkerzen an. Ich vermute, dass er zu fett läuft und somit Sprit in den Auspuff gelangt und dort nachgezündet wird.
Hast du die Zündung überprüft? Ist der Dosierverteiler auch richtig eingebaut worden? Ich meine die richtige Stellung des 6.Zylindersloches am Dosierverteiler bei 1.Zylinder auf Zündungs OT. Das ist eine Fummelarbeit.
Ich vermute, dass Du das alles richtig gemacht hast, wenn Du das Werkstatthandbuch dabei hattest. Somit fällt mir nur die Zündung oder die Enstellung des Dosierverteilers ein.
Was mir gerade noch einfällt; die Dichtungen im Dosierverteiler (O-Ringe) könnten auch eine Quelle des schlechten Laufs sein. Auf dem Rotor sitzen auch noch O-Ringe. Wenn die auch porös sind. dann kann es auch zu viel Sprit in den Zylindern geben. Also auch diese überprüfen. Vor allen Dingen kann die neue Membran so unter Druck geraten, dass sie auch reist. Der Druck geht dann an den O-Ringen vorbei nach draußen und zur Membran.
Also auf die Suche gehen.

Gutes Gelingen
Heiner

Sugar
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Sugar » So 31. Mai 2015, 15:14

Moin Leute,
von Einspritzern habe ich keine Ahnung. Aber ich glaube, die "Innensechskantschraube Bauer und Schaurte" heißt Inbus. Im englischen Sprachgebrauch Allen. Kein Vornahme, sondern nach dem Hersteller benannt.

Schönen Sonntag noch

Sugar

Heiner
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Heiner » So 31. Mai 2015, 18:44

@ Sugar,

wäre auch besser Du hättest Dir Deinen Kommentar gespart. Wie Du schon sagtest " Du hast von Einspritzern keine Ahnung"
Das hat man gemerkt.

Heiner

Heiner
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Heiner » So 31. Mai 2015, 18:46

@ Sugar,
wer Schreibfewhler findet, kann diese behalten.

Sugar
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Sugar » Mo 1. Jun 2015, 12:15

Freundschaft :D

Petrol
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Petrol » Fr 24. Jul 2015, 17:13

Hallo Dieter,
hallo Heiner,

nach langer Zeit mal wieder im TR-Geschehen.

Falls Dieters Beitrag noch aktuell sein sollte, habe ich eine hierzu folgende Anmerkung, ohne Heiners Vorschlägen gegenreden oder korrigieren zu wollen.

Heiner, ich denke, Dieter hat beim Ausbau/Einbau lediglich die Zündverteilerwelle während derer Einsetzen in die Nockenwelle verdreht. Ist mir früher auch schon mal passiert.
(Heiner, Ihr Tip mit der Düseneinstellung über Pressluft scheint bei mir eine große Erleichterung gebracht zu haben. Der Fahrtest steht allerdings noch aus, da der TR z. Z. in TÜV-Vorbereitung ist. Erstes Starten ergab jedoch ein erstaunliches Ergebnis).

Sollte es helfen, so würde ich Ihnen, Dieter (und Heiner?), auf Ihre Anfrage hin die entsprechenden Seiten aus dem Original-WHB (deutsch) faxen.

Mit meinem Gruß
Jürgen Thielmann

Heiner
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Re: Fehlzündungen TR6 PI

Beitrag von Heiner » So 26. Jul 2015, 10:11

Moin Jürgen,
moin Dieter,

Du weißt doch, Druck ist Druck egal welches Element (Luft oder Sprit). :lol:
Danke für Dein Angebot mit dem Werkstatthandbuch, nur ich brauche keine mehr, da ich selbst einige besitze (deutch und englisch).
Du hast Recht mit dem Verdrehen der Verteilerwelle. Nur gibt es eine Nut in der Welle zur Nocke, die ist etwas aus der Mitte der Welle ausgerückt (Draufsicht auf den Verteiler von unten, das Gegenstück). Daher habe ich angenommen, dass dies klar ist, dass sie nur in einer Stellung montiert werden kann. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, so vermute ich, dass irgendwo in den Lagern ein etwas größeres Spiel vorhanden ist. Entweder die Welle zur Nocke oder die Verteilerwelle haben etwas größeres Spiel, sonst würde man beim Einbau einen kleinen Widerstand merken. Oder aber die Nut ist ausgeleihert.
Nochmal zu dem Werkzeug für die Düsen. Ich habe eine abgeschnittene Potiachse von 6mm Durchmesser genommen, vorne einen passenden Sechskant gefeilt und dann mit einer Standbohrmaschine ein 3mm (oder2,5) Loch geborht. Durch diese Loch kann man nun mit einem kleineren Inbus die Federspannung verstellen und somit den Öffnungspunkt. Am Druckminderer lese ich dann die Werte ab beim langsamen Öffnen des Minderers.

@ Sugar: ich habe mich schlau gemacht mit INBUS. Sorry Sugar, dass ich Dich so angegangen bin. Ich war wohl gedanklich zu sehr mit dem Thema verhaftet und habe nicht gemerkt, dass Du nur das Werkzeug meinst. Alle Kfz Muckels sprechen diesen Begriff falsch aus, daher wohl meine falsche Schreibweise.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sommer
Heiner

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